Die Entdeckung von Botox
Die Herstellung von Botox wurde erstmals in den 1920er Jahren im großen Stil begonnen. Vorausgegangen waren verschiedene Meilensteine in der Erforschung des Wirkstoffs Botulinumtoxins. Den Anfang machte 1815 Justinus Kerner, ein schwäbischer Arzt, der die Wurstvergiftung, den so genannten Botulismus, genauer unter die Lupe nahm und bereits 1822 einen therapeutischen Nutzen des Giftes voraussagte. Um mit der Herstellung von Botox zu beginnen, bedurfte es jedoch der Isolierung des Bakteriums „Clostridium botulinum“, was zuerst dem Belgier Emile van Ermengem im Jahr 1897 gelang.
Ebenfalls wichtig für die zwischenzeitlich in Fahrt gekommene Herstellung von Botox waren die Forschungen des US-Amerikaners Carl Lammanna. Lammanna isolierte im Jahr 1946 das Toxin A, das heute maßgebliche Wirkstoff in nahezu allen Botox-Präparaten ist.
Mit der Zulassung als Medikament in den frühen 1980er Jahren und der Möglichkeit kosmetischer Behandlungen seit 1992 wurde die Herstellung von Botox zunehmend lukrativ und wird mittlerweile von verschiedenen Pharmaunternehmen übernommen.
Wie erfolgt die Herstellung von Botox?
Die Herstellung von Botox ist ein hochkomplexer chemischer Prozess, der eines großen fachlichen Know-hows und einer umfangreichen Ausrüstung bedarf. Vereinfacht ausgedrückt, werden Kulturen des Bakteriums Clostridium botulinum angelegt. Wichtig ist hierbei, dass die Sporenbildung weder durch Sauerstoff der Luft noch durch Hitze verhindert wird. Es handelt sich bei den Kulturen eher um eine Art Medium, aus dem wiederum das benötigte Protein ausgelöst wird. Durch Zentrifugation, Fällung und Adsorption erfolgt eine schrittweise Reinigung des Toxins. Interessant an besagten Clostridien ist auch die Tatsache, dass sie in Mitteleuropa in rund 90 Prozent aller Bodenproben nachgewiesen wurden, d.h. letztlich überall anzutreffen sind.
Auf Wunsch lässt sich das Botox bei einer Temperatur von -70 Grad Celsius lagern und jederzeit wieder auftauen. Wird jedoch eine Injektionslösung mit isotonischem Kochsalz hergestellt, liegt die Aufbewahrzeit im Kühlschrank bei maximal vier Stunden.
Wer kann Botox herstellen?
Experten gehen davon aus, dass auch das Militär der wichtigsten Staaten in der Lage ist, die Herstellung von Botox zu übernehmen. Immer wieder wurde in der Vergangenheit über geheime Produktions- und Forschungsanlagen spekuliert. Gesichert ist allerdings, dass neben der US-amerikanischen Firma Allergan auch ein deutsches und ein britisches Unternehmen die Herstellung von Botox vornehmen. Die Produktionskomplexe sind aufgrund der hohen Gefährlichkeit für die Allgemeinheit hermetisch abgesichert und bedürfen umfassender und regelmäßiger Kontrollen.
Da es sich hier um einen komplexen und hoch sensiblen Prozess handelt, ist von ungeprüften Schwarzimporten, beispielsweise aus asiatischer Produktion, dringend abzuraten. Das Risiko, eine falsche Dosierung zu erhalten, ist einfach zu hoch.
Zur Herstellung von Botox und Tierversuchen
Immer wieder ist die Herstellung von Botox aufgrund von Tierversuchen in die Kritik geraten. Richtig ist dabei, dass in früheren Zeiten eine Erprobung im Rahmen der so genannten LD50-Tests erfolgt ist. Es wurden dabei eine Vielzahl an Tieren, vor allem Mäuse, getötet.
Mittlerweile hat das Unternehmen Allergen nach umfangreicher Forschung und unter Einsatz eines Millionenbudgets seit 2012 den so genannten SNAP-25-Test entwickelt. Hierbei werden synthetische Enzyme mit Botox behandelt und anhand des Ergebnisses lassen sich Wirksamkeit und Dosierung ablesen. Das Testverfahren ist mittlerweile sowohl in der Europäischen Union als auch in den USA zugelassen und sorgt dafür, dass keine Tiere mehr geopfert werden müssen.
Selbstverständlich achtet auch das Belladerma Fachzentrum für kosmetische Botoxbehandlungen darauf, dass bei der Herstellung von Botox so wenig Tiere wie möglich zu Schaden kommen. Aus diesem Grund wird ausschließlich mit dem erprobten Präparat Vistabel aus dem Hause Allergen gearbeitet.